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Starterlaubnis für ADAC-Basis

Luftrettung beginnt mit dem Bau der Station in Dölzig / Drei Millionen Euro werden investiert

LVZ vom 07.05.2007

Dölzig. Seit Monaten haben die „Gelben Engel“ des ADAC zwar schon eine Flugerlaubnis in Dölzig, das heißt eine Baugenehmigung für ihre neue Luftrettungsstation. Doch noch wächst Grad aus den Betongitterplatten des ehemaligen Betriebsgeländes im Gewerbegebiet. Es liegt seit langem verlassen, und inzwischen regten sich in Dölzig schon – mitunter hoffnungsvolle – leiste Zweigel an der Verwirklichung des hoch fliegenden Projektes. Zumal der Betreibervertrag für die „Leipziger Boden-Luft-Rettung“ bereits Ende nächsten Jahres ausläuft. „Wir beginnen heute mit dem Bau der Luftrettungsstation im Dölziger Gewerbegebiet. Nach Pfingsten geht es richtig los“, kündigte gestern Helmut Büschke, Repräsentant der ADAC-Luftrettung in Schkeuditz, auf Nachfrage an. Ursprünglich wollte man schon im Sommer startklar sein, nun soll Ende Oktober der innerörtliche Umzug der Basis – vom Flughafen in den südlichen Schkeuditzer Ortsteil Dölzig an der A9 – möglich sein.

Auf dem bereits bebauten Gewerbeobjekt südlich des an dieser Stelle schon existierenden ADAC-Fahrsicherheitszentrums soll nicht nur die neue Station in ein bestehendes Gebäude einziehen, sondern entgegen der ursprünglichen Planung auch ein neuer Hangar gebaut werden. Immerhin drei Millionen Eure investiert die Automobilclub-Tochter in den Ortswechsel am Boden des Engagements in der Luft. Zunächst wird die einstige Werkstatthalle vollständig demontiert. „Die bestehende Halle ist nicht groß genug, außerdem sind auch die beiden Tore zu klein. Das Gebäude wird übrigens in Oppin bei Halle bei der dortigen ADAC-Luftfahrttechnik-Station wieder aufgebaut. In Dölzig entsteht stattdessen ein moderner kleiner Hangar“, weiß Büschke. In diesen führen dann die Schienen. Auf denen werden die beiden gelb lackierten Hubschrauber in die mit einer Kranbahn ausgestatteten Halle gezogen. An dem außerdem bestehenden Gebäude müsse dagegen nicht viel getan werden. Hier sollen die gut ein Dutzend „festen“ Mitarbeiter - darunter fünf Rettungsassistenten und sechs Piloten – sowie die wechselnden 30 „fliegenden Mediziner“, Verwaltung und Sozialtrakt ihr neues Domizil haben.

Komplettiert wird die Station auf dem 30 000 Quadratmeter großen Grundstück durch eine „Zapfsäule“ über unterirdischem Tank und einem Hubschrauber-Landeplatz mit einer Größe von 25 mal 25 Metern.


Bauherrenprobleme nennt Büschke als Gründe für den Verzug der „Gelben Engel“ in Dölzig. Dazu gehörten Grundstücksfragen und entsprechende Verträge, auch die verschiedensten Genehmigungen für den Bau oder die luftrechtliche Flugerlaubnis. Und natürlich gehörte auch ein Lärmgutachten dazu. Große Auflagen für die Rettungsflieger gab es dabei offenbar nicht. „An- und Abflüge erfolgten vor allem über die Autobahn oder über das Gewerbegebiet“, so Büschke. 70 Prozent der Rettungseinsätze gingen bisher übrigens in Richtung Leipzig.

Warum aber überhaupt der Umzug nach Dölzig? „Am Airport ist es einfach zu teuer“, hatte Jochen Beelitz, Gebietsleiter Ost des ADAC, bereits früher erklärt. Dies betreffe die Abstell- und Mietkosten sowie die Start- und Landegebühren. Außerdem seien die notwendigen Sicherheitsbestimmungen und -checks der Mitarbeiter hinderlich. Ansonsten sei die Zusammenarbeit mit dem Airport sehr gut, betont Helmut Büschke. Die Räumlichkeiten seien in einer modernen Station aber natürlich optimaler. Um die Leipziger Luftrettungsstation am Flughafen hatte es ein jahrelanges juristisches Tauziehen zwischen der Internationalen Flugambulanz und dem ADAC gegeben. 2002 wurde vom Innenministerium in Dresden die Station neu vergeben. Dagegen wurde lange geklagt, so dass erst im Herbst 2005 schließlich die „Gelben Engel“ die Basis übernahmen.

Keinen Einfluss auf die jetzige Investition hat offenbar die Entscheidung in Dresden über einen künftigen Betreiber. „Im nächsten Jahr wird es eine neue Ausschreibung geben“, bestätigt Lothar Hofner, Sprecher im Innenministerium. Es erfolge ein Auswahlverfahren. Der neue Vertrag habe dann übrigens eine Laufzeit von acht Jahren. Der fliegende Automobilclub rechnet sich in Schkeuditz offenbar gute Chancen auf den Zuschlag aus. Michael Falgowski

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