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Die Zahlen liegen auf dem Tisch

LVZ vom 15.10.2013

Sanierung oder Neubau: Regis-Breitingen muss sich jetzt um Geld für die Mittelschule kümmern

Regis-Breitingen. Die Zahlen liegen auf dem Tisch. Jetzt wird gerechnet, überlegt, abgewogen: Es geht um die Zukunft der Oberschule Regis-Breitingen. Deren Bestand in der Schullandschaft ist gesichert, deren Gebäude bedarf einer umfassenden Sanierung. Der Gedanke eines Neubaus ist noch nicht ganz vom Tisch.

Von ANDRÈ NEUMANN

Michael Schmutzer vom Ingenieurbüro IBB aus Markkleeberg hat das etwa 50 Jahre alte Schulgebäude genau untersucht mit Blick auf seine Energiebilanz. Die ist ziemlich verheerend. Verglichen mit einem Neubau nach heutigem Standard liegt der Energiebedarf fast beim Vierfachen. Verantwortlich dafür sind unter anderem Risse in der Fassade, das Fehlen der Dämmung in den Fußböden, eine rissige und spröde Dachabdichtung und ein 700 Liter umfassender Warmwasserspeicher, der nach Ansicht Schmutzers für eine Schule unnötig ist.
Auf der jüngsten Stadtratssitzung skizzierte der Planer den Umfang einer energetischen Sanierung, die das energetische Niveau eines heutigen Neubaus erreichen soll. Dazu gehören ein komplett neuer Dachaufbau, Fassadendämmung, Kellerdämmung, teilweise neue Fenster, Warmwasserbereitung über Durchlauferhitzer in den Klassenräumen und dezentrale Lüftung. Der Energiebedarf würde danach rechnerisch bei einem Viertel des jetzigen liegen. Wobei der tatsächliche Verbrauch etwas höher sein könnte, weil es im derzeit feuchten Keller einige Räume gibt, die nicht genutzt werden, nach der Sanierung aber wieder zur Verfügung stünden.
Die Kosten dafür berechnete das Ingenieurbüro mit knapp 1,8 Millionen Euro. Dabei geht es um eine reine energetische Sanierung des Altbaus: Malerarbeiten, Türen, Sanitäranlagen, neue Fußböden, geflieste Wände gehören nicht dazu. Zum Vergleich präsentierte Schmutzer die Zahlen für einen Neubau der erforderlichen Größe nach heutigem Standard.: 6,6 Millionen mit Nebenkosten aber ohne Grundstück und Außenanlagen.
Im Stadtrat war schnell klar, dass jetzt die Verwaltung gefordert ist. Sie muss nach Fördermitteln suchen, aber auch nach anderweitigen Geldquellen. Der Gedanke eines Neubaus bleibt offenbar trotz der deutlichen Zahlen in einigen Köpfen. Werner Heiche (FDP) sagte: „Alt ist alt. Wir sollten die Neubauvariante für die nächsten Jahrzehnte im Auge behalten.“
Als Baustein in dieser Richtung wird die Zusage der LMBV gewertet. Der Bergbausanierer will bei einer Sanierung eine wasserdichte weiße Wanne für die Schule finanzieren. Das Geld, rund 800.000 Euro, würde nach bisherigen Äußerungen auch in einen Neubau fließen können. Auf ein möglicherweise drohendes Szenario machte Andreas Schwarz (HRW) aufmerksam: Bei einer Sanierung in diesem Umfang könnte der Bestandsschutz verloren gehen. Es könnte passieren, dass dann beispielsweise auch behindertengerechte Zugänge und andere aktuelle Forderungen an öffentliche Gebäude erfüllt werden müssen.

Die Zahlen liegen auf dem Tisch

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