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„Der Glaube ist ein Angebot“

Markkleeberger Stadträte entscheiden sich für Caritasverband Leipzig als Träger der Eulenberg-Kita

LVZ vom 24.10.2008

Markkleeberg. Der Caritasverband Leipzig übernimmt die Trägerschaft für die im Bau befindliche Kindertagesstätte auf dem Eulenberg. Das haben die Markkleeberger Stadträte in einer Marathonsitzung am Mittwochabend mit großer Mehrheit beschlossen. Damit wird es voraussichtlich ab Sommer 2009 die erste katholische Kita in der Stadt geben.

Tobias Strieder, stellvertretender Geschäftsführer des Caritasverbandes, hatte schlichtweg Glück, dass er als erster von drei Bewerbern sein Kita-Konzept vorstellen durfte. Während ihm noch gut 30 Minuten für die Präsentation blieben, mussten seine Konkurrenten – das Bildungswerk Leipzig und ganz besonders die Kinderarche Sachsen – sich mit weit weniger begnügen. „Eigentlich war das nicht fair“, meinte so mancher Stadtrat hinter vorgehaltener Hand. Doch den Damen und Herren saß die Zeit im Nacken und nicht weniger als 24 Tagesordnungspunkte.

Die Entscheidung für die Caritas fiel schließlich nach zwei geheimen Wahlgängen, bei der offenen Abstimmung mit 19 Ja- und einer Nein-Stimme überraschend deutlich aus. Denn vorab hatte es Fragen nach dem Religionszwang für konfessionlose Familien gegeben. Immerhin leben in Sachsen gerade drei Prozent Katholiken. „Der Glaube ist ein Angebot“, betonte Strieder. Trotzdem sollten Eltern wissen, dass sie ihre Kinder in eine christliche Kita schicken, in der Aschermittwoch kein Fasching und Karfreitag kein Ostern gefeiert wird.

Weitere Beschlüsse:

Einstimmig wurde das Grobkonzept für Gaschwitz/Großstädteln als Fördergebiet des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) beschlossen. Wie berichtet, hatte die Verwaltung Mitte September einen entsprechenden Antrag zusätzlich zu „Sozialen Stadt“ eingereicht.

Markkleeberg will Etappenzielort der 25. Sachsen-Tour International der Rad-Elite im kommenden Jahr werden und sich 2013 am 34. Internationalen Deutschen Turnfest in Leipzig beteiligen.

Ebenfalls einstimmig erging der Beschluss über ein Erbbaurechtsvertrag mit der Wohnungsbaugesellschaft Markkleeberg (WBG) für die Grundstücke Rathausstraße 13 und 15. 2009 will die WBG fort ein Haus mit Ladengeschäften errichten.


Ein anderes Thema hatte der Caritas-Fachbereichsleiter für Kinder-, Jugend- und Familienhilfe selbst eingebracht. „Wir wünschen uns ein Mitspracherecht beim Bau, um die mit 50 Quadratmeter relativ kleinen Gruppenräume für je 23 bis 24 Kinder flexibler gestalten zu können“, erläutert Strieder.

Thomas Wales, zuständiger Sachgebietsleiter im Rathaus, erteilte dieser Idee gestern eine klare Absage. „Die Ausführungsplanung ist fertig. Seit vergangener Woche wird gebaut. Wünsche des Trägers können nur bei der Ausstattung berücksichtigt werden.“ Außerdem gebe es drei ausreichend große Gruppenräume, einen flexibel nutzbaren 64 Quadratmeter-Flur und einen Therapieraum, der ohnehin viele Möglichkeiten offen lasse.

Wie berichtet, wird es in der Kita insgesamt 62 Betreuungsplätze, davon 15 für Kinder unter drei Jahren geben. In den elf bestehenden Kitas stehen derzeit genau 677 Kindergarten- und 215 Krippenplätze zur Verfügung. Wann das neue Haus eröffnet werde, stehe indes noch nicht fest und solange würden auch keine Anmeldungen von Eltern entgegengenommen, so Wales. „Am 12. November ist auf jeden Fall erst einmal die Grundsteinlegung. Dann sehen wir weiter“, fügte er hinzu.

Bei der Caritas beginnt nun zügig die Auswahl an Qualifikation des Erzieherteams. „Unser Konzept wird später mit den Mitarbeitern, Eltern und Kindern gemeinsam wachsen“, versprach Strieder. Er setze dabei auf die Synergieeffekte mit dem Caritas-Kinderdorf im Sonnenweg und der katholischen Pfarrei Sankt Peter und Paul. „Wir freuen uns aber auch auf die Zusammenarbeit mit der Stadt und vertrauen auf eine gute Nachbarschaft“, sagte Strieder. Mit einem der Nachbarn dürfte es sicher schwer werden, denn dessen Widerspruch gegen die Baugenehmigung läuft noch immer – aber ohne aufschiebende Wirkung für den weiteren Ablauf, wie Frank Stengel, Sprecher des Landratsamtes, erläuterte. Ulrike Witt

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